SPR für Biosimilars

Oberflächenplasmonenresonanzspektroskopie (Surface Plasmon Resonance Spectroscopy, SPR) ist eine leistungsstarke Analysetechnik, die in der Molekularbiologie und Biophysik eingesetzt wird, um molekulare Wechselwirkungen in Echtzeit zu untersuchen.

SPR nutzt polarisiertes Licht, typischerweise von einem Laser, um einen Resonanzwinkel zu erzeugen, der sich ändert, wenn Moleküle an die Goldoberfläche binden. Dies wird in Echtzeit überwacht. Diese Technik liefert quantitative Informationen über Bindungskinetik und Affinität, essenzielle Parameter für das Verständnis von Protein-Protein-Interaktionen und Wirkstoffbindung. Zudem erlaubt die Technologie die Bestimmung der (bindungs)aktiven Konzentration eines Analyten in Lösung.

Ein großer Vorteil von SPR-Spektroskopie ist ihre Vielseitigkeit. Es kann eine breite Palette von biomolekularen Wechselwirkungen analysiert werden, ohne dass ein Labeling der Analyten, welche die Bindung beeinflussen kann, erforderlich ist.

SPR-Spektroskopie hat zahlreiche Anwendungen in der Arzneimittelforschung, Diagnostik und Biotechnologie. Zum Beispiel wird sie verwendet, um potenzielle Wirkstoffkandidaten auf ihre Fähigkeit zu testen, mit hoher Affinität an Zielproteine zu binden. In der klinischen Diagnostik werden SPR-basierte Biosensoren unter anderem zur Detektion von Krankheitsbiomarkern sowie zur Detektion von ADA (Anti-Drug Antibodies) eingesetzt.

Trotz aller Vorteile hat SPR einige Einschränkungen. Spezialisierte Ausrüstung und Fachkenntnisse sind erforderlich und durch die hohe Sensitivität der Analysetechnik sind absolute Werte (z.B. Dissoziationskonstante, KD) potenziell von Tag-zu-Tag, Chip-zu-Chip und anderen Schwankungsfaktoren betroffen. Daher eignet sich die Analysentechnik insbesondere für komparative Analysen (z.B. unterschiedliche Lots, Vergleich mit Referenzmaterial).

Insgesamt ist SPR ein unverzichtbares Werkzeug für die Echtzeituntersuchung von molekularen Wechselwirkungen. Durch kontinuierliche technologische Fortschritte bleibt sie an vorderster Front der molekularbiologischen und biophysikalischen Forschung.